Die Wiener Verhaltensforscherin Karin Bayer berichtet von einem starken
Zulauf von Personen,
die schon jetzt die Prüfung ablegen wollten.
Die
Ethologin arbeitet am Clever Dog Lab der Uni Wien und ist eine jener
rund 50 Prüferinnen
und Prüfer, welche die Qualifikation der Hundehalter
testen.
Zurzeit kommen vor allem die netten, verantwortungsbewussten
Leute mit netten Hunden,
so Bayer.
Wer die 25 Euro Taxe aufbringt, darf sofort zur Prüfung antreten.
Einen
Einführungskurs zum Thema Hundehaltung gibt es anders als mehrfach
berichtet und
von der Gemeinde Wien verlautbart nicht.
Stattdessen
wird man zunächst mit 30 theoretischen Fragen konfrontiert, von denen
24
richtig beantwortet werden müssen.
Dann folgt der Praxisteil: Man
muss zeigen, dass man mit dem Hund an der Leine gehen,
den Beißkorb
anlegen, Pfoten- und Ohrenkontrolle durchführen kann.
Schließlich soll
der Hund beim Spaziergang durch die Gassen in manche der folgenden
Situationen geraten:
etwa Begegnung mit Artgenossen,
mit Kindern und
Radfahrern sowie Warten vor einem Geschäft.
Der Hund muss keineswegs
beweisen, dass ihn etwa lärmende Kinder völlig kaltlassen
vielmehr
muss sein Halter angemessen reagieren,
also einen Bogen um die
Kinderschar machen,
wenn er weiß, dass sein Hund in solchen Situationen
in Stress gerät.
Gefragt ist die Umsicht des Besitzers, so Bayer. Nach
etwa einer Stunde ist man Besitzer
des Hundeführscheins.
Unvermittelbar.
Die Vorboten der Novelle machten sich rasch bemerkbar:
Im Wiener
Tierschutzhaus in Vösendorf werden zurzeit deutlich mehr angebliche
Problemtiere deponiert als sonst.
Seit Beginn der Kampfhunddebatte
verzeichnen wir einen kontinuierlichen Anstieg,
sagt Geschäftsführerin
Elisabeth Thomas.
Im Vergleich zum langjährigen Schnitt habe sich die
Zahl der Stafford-Rassen-Tiere
verdreifacht, jene der Rottweiler
verdoppelt.
Und diese Hunde seien nun nahezu unvermittelbar, so
Madeleine Petrovic,
Präsidentin des Tierschutzvereins:
Die Leute sagen
explizit, ich will keinen Hund, mit dem ich dann Schwierigkeiten habe.
Es gibt auch Faelle in denen eine vom Hund Angezeigte Körperverletzung
gar nicht statt fand, das Verfahren Eingestellt wurde.
Trotzdem wurde der Besitzer weil sein Hund Biss Wütig,
ein Münsterländer Mischling,
zum Zwangs Hundeführerschein verdonnert, auch diese Hunde werden vermehrt in
Tierheimen abgegeben.
http://www.profil.at/home/kampfhunde-der-hundefuehrerschein-270186
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen