Sonntag, 28. Juli 2013

» Aber mein Vater hat trotz Hitler keine Arbeit gekriegt «

Wie der Hitler gekommen ist, bin ich vierzehn Jahre alt gewesen.
Weil die Zeiten so schlecht waren, haben sich die Leute erhofft, dass
jetzt bessere Zeiten kommen.
......
Ich habe noch in Erinnerung, dass unten in Schwarzenbach die Leute auf der
Straße gerufen haben:
......
„Wer gibt uns Arbeit, wer gibt uns Brot?“
Und dann haben andere nur geschrien: „Unser Führer Adolf Hitler!“
Das haben wir von Schwarzenbach herunten bis auf die Schön hinauf gehört,
so viele Leute waren da.
......
Es war ja wirklich so, dass die Leute so arm waren, dass sie sich wirklich
erhofft haben, dass jetzt eine bessere Zeit kommt.
Aber mein Vater hat trotzdem keine Arbeit gekriegt.
.......
Weil wir so arm waren und kein Geld da war, musste das Essen bei uns
aufgeteilt werden.
......
Wenn meine Mutter mit dem Vater nach Wiener Neustadt im Herbst auf den
Markt gefahren ist, hat sie eine Weintraube gekauft.
Eine Traube hat sie heimgebracht und hat sie dann unter uns Kindern aufgeteilt.
......
Da hat sie die Schere genommen – das sehe ich heute noch – und hat das durchgeschnitten.
Und eine jede von uns hat vielleicht zehn Weintrauben gekriegt.
Jetzt haben wir schon geschaut, wenn einer mehr gekriegt hat als der andere.
.......
Seite 27

http://80.75.252.24/download/p200701q_publikation02.pdf

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen